Da ist gut sein
in einem Land das seine Grenzen nicht kennt
und sein Volk verachtet
wo Mythen auf trockenen Bäumen blühen
in Regionen da sonst nichts wächst
selbst Tiere lösen sich auf
in der Hitze der tötenden Strahlen
die grell und kurz
die Erde verbrennen
Man nannte ihn Favela
den grünen Strauch
der seine Haken und Zähne
tief in die trockene Haut
des Wanderers ätzt
Pilger suchten die Erlösung
die Antonio ihnen versprach
in traurigen Zeiten
führte er sie in eine Welt der Illusion
Jahre de Isolation
der Konflikt endete in einem Massaker
Staat und Realität
kannten kein Erbarmen
Köpfe rollten
in den staubigen Sand
und das Blut der Besiegten
singt weiter krächzende Balladen
in die Furchen der ausgetrockneten Flüsse
die es wie imaginären Schlamm weitertragen
in die Orte der Erinnerung
und in die Herzen der Nachkommen
denen keine Hoffnung wächst
auf ein gerechtes Land.
Deshalb ist gut sein
in den Städten der Macht
die Gerechtigkeit einpflanzt
in die Gesetze des Landes
zum Wohle ihrer Kasten
Nachkommen und Vasallen.
Oben an den Hügeln
wohnen sie mit der Erinnerung
an die Gewalt und die Willkür
der jungen Republik
jener Jahre
Generationen vergessen nicht
vererben den Hass
und die Rache
mit der blutenden Faust
Geköpfte brüllen bei Nacht
ihre klagenden Lieder
der Erinnerung
hinab in die Villen und Mansarden
der Herrscher
damit sie nicht ruhig schlafen
Tage der Gewalt sind Festtage
und Suche nach Gerechtigkeit
für ein verachtetes Volk
in einem Land ohne Grenzen
Eek
11/12.3.2018