Auf dem Programm standen hierbei vor allem Forrós und Choros.
Der Forró stammt ursprünglich aus dem Nordosten Brasiliens, einem Gebiet, in dem Armut und lange Dürreperioden vorherrschen. Choros wiederum sind ein brasilianischer Musikstil, der in den 1870er Jahren in Rio de Janeiro als Verschmelzung aus europäischer Musik und der Musik afrikanischer Sklaven entstand.
Cezar Ferreira, der Besucher aus Porto Alegre, gelang es mit seinem virtuosen Spiel, das verwöhnte Berliner Publikum zu begeistern. Er hatte eigens zwei Sanfonas, das ist eine Weiterentwicklung des Akkordeons, mitgebracht. Ferreira stammt ursprünglich aus Lagoa Vermelha in RS. Er hat schon als jugendlicher Musiker mit Gaúchomusik zahlreiche Preise gewonnen und später dann noch klassisches Klavier und Jazzmusik in Deutschland studiert. Doch er ließ es sich an diesem Abend nicht nehmen, auch ein Stück aus seiner Gaúchoheimat zu präsentieren.
Die beiden anderen Berliner Musiker, der Saxophonist Friedemann Graef und der Percussionist Andreas Weiser, pflegen schon seit Jahren sehr enge Beziehungen zur Musik Brasiliens und sind dort auch mehrfach in Konzerten aufgetreten.
Die zahlreich erschienenen Zuhörer waren von der musikalischen Begegnung zwischen den beiden Ländern außerordentlich angetan und wollten sich am Ende mit den zwei Zugaben nur ungern zufrieden geben.
*Henning Fülbier war neun Jahre lang beauftragter Sprachberater der deutschen Bundesregirerung bei Schulen mit Deutschuntericht in Rio Grande do Sul und Santa Catarina, mit Sitz in in Porto Alegre, Süd-Brasilien, und ist heute u. a. Korrespondent BrasilAlemanha in Berlin und dortiger Beobachter und Kommentator bei unserer Radiosendung AHAI – Die deutsche Stunde der Gemeinden.