Dieser Gedenktag der Standardisierung wurde auf den 14. Oktober gelegt, da im Jahre 1946 Delegierte aus 25 Ländern in London beschlossen, eine internationale Organisation zur Erleichterung der Standardisierung zu schaffen. Ein Jahr später entstand daraus die „Internationale Organisation für Normung“, abgekürzt „ISO“.
Jedes Jahr anlässlich des Weltnormentags wird eine Botschaft veröffentlicht, die Botschaft des Jahres 2010 lautete beispielsweise: „Normen für eine Welt ohne Hürden“. Und das macht auch einen Sinn, denn internationaler Handel erfordert genormte Produkte: Ohne Normen würde eine Glühbirne in keine Fassung passen, die Batterie nicht in die Taschenlampe, könnten asiatische Autos nicht auf deutschen Straßen fahren und Frachtschiffe könnten keine ausländische Container laden.
Doch die Deutschen sind in Sachen Standardisierung und Regelwerke Weltmeister, ein „Volk der Gleichmacher“. In Berlin im „Deutschen Institut für Normung“, kurz „DIN“, arbeiten rund 390 Menschen an der Normung und Standardisierung von allem was man kaufen kann. Rund 30.000 DIN-Normen gibt es derzeit. Dabei kommt hin und wieder eine Norm heraus, bei der man den Kopf schütteln muss: Im Jahre 1988 wurde eine Norm erlassen, dass Gurken mit 10 cm Länge höchstens eine Krümmung von 10 mm haben dürfen.
Der Grund dafür war, dass gerade gewachsenes Obst und Gemüse leichter in genormten Kisten transportiert werden können. Was nicht der Norm entsprach, wurde weggeworfen. Seit 2009 wurde das wieder geändert und die Gurke, sowie 25 weitere Früchte und Gemüse dürfen wieder wachsen wie sie wollen und werden nicht wegen Größe oder Formfehler aussortiert. Das erste genormte Produkt in Deutschland war übrigens ein Maschinengewehr vom Militär, welches mit der Norm „08/15“ benannt wurde. Seither gilt dieser Ausdruck in Deutschland als Redewendung für etwas Gewöhnliches, etwas Durchschnittliches oder nichts Besonderes. Kurzum: Standard.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und grüße Sie aus Estrela,
Ihre Anja Dullius