Damals war Religion das Zentrum im Leben eines jeden Menschen. Ohne Glauben konnte man sich das Leben gar nicht vorstellen. Man machte sich große Sorgen, wie man in den Himmel kommen kann. Man hatte große Angst, ewig in der Hölle brennen zu müssen. Man hatte große Angst bestraft zu werden.
Die Kirche machte sich das zu nutzen, verkaufte sogenannte Ablassbriefe. Man konnte sich also durch Geld das ewige Leben im Paradies sichern. In so eine Welt ist Martin Luther aufgewachsen. Er war sehr fromm, ging sogar ins Kloster und wurde Augustiner Mönch.
Aber er plagte sich mit der Frage, ob Gott ihn gut finde. Denn der strenge Gott sieht alles, und wenn Gott alles sieht, dann sieht er auch was man falsch macht. Doch als Mönch durfte er die Bibel lesen – die normale Menschen durften das damals nicht – in der Bibel hat er gelesen, dass Gott alle Menschen liebt und annimmt, dass Gott gütig ist und nicht böse.
Die Lektüre der Bibel hat ihn von seinen Ängsten befreit. Diese Erfahrung sollten alle Menschen machen, alle sollten das Recht haben, die Bibel zu lesen. So hat Luther die Bibel in die deutsche Sprache übersetzt. Mehr über Martin Luther nächste Woche, liebe Freunde! Bis dahin, alles Gute und Schöne Grüße von Eurer Lissi Bender aus Santa Cruz do Sul (RS).
*Lissi Bender promovierte an der Universität Tübingen, widmet sich der Verbreitung der deutschen Kultur im Grossraum Santa Cruz do Sul, RS, und ist Kommentatorin bei der Radiosendung AHAI – Die Deutsche Stunde der Gemeinden, Block 02, und Kolumnist bei www.brasilalemanha.com.br. E-Mail: lissi.benderi@googlemail.com