Da aber eine derart vage Aussage irgend wann unglaubwürdig wird, hat mich heute ein Artikel im Estado de S.P. sehr beeindruckt. Der Journalist, Fernão Lara Mesquita, erinnerte daran in welchem Zustand sich die USA vor etwa 120 Jahren befanden:
“Vor etwa 100 bis 120 Jahren befanden sich die Vereinigten Staaten in einer ziemlich ähnlichen Krise wie Brasilien heute. Es war das Ende der ländlichen Kultur, und der Beginn einer chaotischen Urbanisierung, die Explosion der Misere und der Gewalt in den Großstädten, die Entwicklung der Fertigungsindustrie welche viele Arbeitsplätze durch neue Technologien kostete,…….. die Räuber Barone entdeckten diese Wege zuerst und bauten in einem nie geglaubten Ausmaß Monopole, mit der Hilfe korrupter Politiker, auf ……..Es war dann der Stellvertreter des ermordeten Präsidenten McKinley, Theorore Roosevelt, der versuchte etwas Ordnung in dieses Chaos zu bringen”.
Wenn man aber bedenkt, dass nach Roosevelt noch viele Präsidenten dagegen angekämpft haben, dann kann man sehen wie lange es, im mächtigsten Land der Erde, gedauert hat um die Korruption zwischen Politikern und Unternehmern zu unterbinden. Wer heute in den USA noch korrupt ist und erwischt wird, dem kann lebenslänglich drohen, wie dem Finanzjongleur Bernie Madoff im Jahr 2009.
Betrachten wir nun den langen Weg, den die USA gegangen sind, von Roosevelts ersten Versuchen, im Jahr 1902, bis heute, dann wird man wohl Stefan Zweigs Aussage über Brasilien auf das 22. Jahrhundert vertagen müssen.
*Eckhard Ernst Kupfer ist deutscher Journalist, Direktor des Martius-Staden-Instituts in São Paulo, Herausgeber der Jahrbücher des Instituts, Mitautor von “Fünf Jahrhunderte deutsch-brasilianische Beziehungen”, Kommentator der Radiosendung AHAI – Die deutsche Stunde der Gemeinden > Block 05 und Kolumnist bei www.brasilalemanha.com.br – Notícias.
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