Eckhard Ernst Kupfer*
Von einem Krieg spricht man, wenn zwei Parteien aufeinander treffen, die sich friedlich nicht einigen konnten und dann zu den Waffen greifen.
Im klassischen Sinne sind das dann Feuerwaffen, wie Gewehre, Geschütze, Panzer, Raketen und vieles mehr. Das Ziel ist immer das gleiche: Ein Volk und seine Menschen zu zerstören um es zu beherrschen. Das wird seit vielen Jahren im Irak, in Syrien und auch in Afganistan praktiziert und findet bisher kein Ende und weder klare Sieger noch Besiegte.
Brasilien befindet sich in einem anderen Krieg, Pandemie genannt, der Gegner ist unsichtbar, greift aus der Luft an, die jeder atmet und setzt sich im Körper der Bevölkerung fest. Der einzige Schutz sind bekannte Vorsichtmassnahmen und als einzige Waffe gilt der Impfstoff. Man kann sogar sagen, dass es sich um einen Weltkrieg handelt, denn durch die Reisefreudigkeit und die freie Bewegung der Menschen hat das Virus den gesamten Globus überzogen. Entscheidend ist heute wie die Abwehr und der Gegenangriff organisiert wird. Dank der modernen Pharmakologie wurden erstaunlich schnell Waffen entwickelt die den Angriff stoppen können. Erfahrene und bewusste Strategen haben sich rasch um die Ausrüstung mit diesen Waffensystemen gekümmert, sie in Mengen angeschafft, an das Volk verteilt und somit die Zahl der Opfer gering gehalten. Aber es gab auch andere Strategen, die davon überzeugt waren diesen Gegner mit herkömmlichen Mitteln bekämpfen zu können, nach dem Motto: “Ein einig Volk von Brüdern und Schwestern” lässt sich durch solch einen kleinen Angriff nicht unterkriegen.
Nun die Ergebnisse sehen wir heute, Brasilien hat sich schlecht gewappnet, hat zu spät die richtigen Waffen gekauft und meldet in 15 Monaten mehr Tote als Syrien, der Irak und Afghanistan in zehnjährigen Kriegen. Da muss man leider einsehen, dass der Feldherr versagt hat und dementsprechend früher oder später zur Rechenschaft gezogen werden wird.
*Eckhard Ernst Kupfer ist deutscher Journalist, pensionierter ex-Direktor des Martius-Staden-Instituts in São Paulo, Herausgeber der Jahrbücher des Instituts, Mitautor von “Fünf Jahrhunderte deutsch-brasilianische Beziehungen”, Kommentator der Radiosendung AHAI – Die deutsche Stunde der Gemeinden > Block 05 und Kolumnist bei www.brasilalemanha.com.br – Notícias.
E-Mail: ekupfer@martiusstaden.org.br
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