Der Pariser Klimavertrag – von Henning Fülbier*

Darin steht, dass die künftige Erderwärmung unter 2 Grad gehalten werden soll. Das geht freilich nur, wenn die gefährlichen Treibhausgase, vor allem das CO2, reduziert werden. Bisher waren nur Industriestaaten dazu verpflichtet. Doch nun sind alle Staaten dazu aufgerufen. Die Regierungen erkennen außerdem an, dass es durch den Klimawandel zu gewaltigen Schäden und Verlusten kommt. Daher wollen die Industriestaaten jährlich 100 Mrd. Dollar in ärmere Regionen der Welt pumpen.

Mit dem Pariser Vertrag wird weltweit das Zeitalter der erneuerbaren Energien eingeläutet. Aber eine völlige Abkehr von Kohle, Erdgas und Erdöl wird es leider nicht geben. Dazu waren zu viele gegensätzlichen Wünsche und Interessen im Spiel. Indien z.B. will auf Kohle nicht verzichten. Erfreulich ist aber, dass Brasilien als 1. großes Schwellenland aus Öl, Gas und Kohle langfristig aussteigen will.

Der Pariser Vertrag wird weltweit als ein Meilenstein gefeiert. Geschickten Diplomaten ist es gelungen, auch solche Staaten an einen Tisch und zu einem einheitlichen Handeln zu bewegen, die dem Klimaschutz bislang skeptisch gegenüber standen,.

Umweltschützer beklagen aber, dass der Vertrag erst in 5 Jahren in Kraft tritt und man leider keinen Staat zwingen könne, umweltfreundlich zu handeln. Die Ewiggestrigen von der konservativen Partei in den USA wollen den Vertrag sogar boykottieren. Ein Klimawandel existiert für sie gar nicht. Vermutlich glauben sie auch, dass die Erde eine Scheibe ist.

*Henning Fülbier war neun Jahre lang zuständig für die Fachberatung Deutsch in brasilianischen Gymnasien von Rio Grande do Sul und Santa Catarina und ist heute unser Beobachter und Kommentator in Berlin für die Radiosendung AHAI – Die Deutsche Stunde der Gemeinden und Kolumnist bei www.brasilalemanha.com.br.
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