Beliebt sind vor allem solche Länder, die ungestörtes Baden im Meer, Sonne und günstige Preise offerieren. Früher waren das die Türkei, Ägypten, Tunesien und Marokko. Doch 2016 hat sich einiges geändert. Es hat politische Unruhen und zahlreiche terroristische Anschläge von Islamisten in den vier Ländern gegeben. Das hat viele Deutsche verunsichert. Sie wollen im Urlaub, der wichtigsten Zeit im Jahr, keinerlei Risiko eingehen.
“Die Terrorangst”, schreibt ein deutsches Nachrichtenmagazin über den Tourismus, “teilt die Welt neu ein, in Gewinner und Verlierer”. Zu den Gewinnern zählen nun Spanien, Griechenland und Italien, aber auch Portugal und Bulgarien. Das sind die neuen Urlaubsziele der Deutschen. Ebenso wird der Urlaub in Deutschland immer beliebter. Die Hotels an der Nord- und Ostsee sind in diesem Jahr jedenfalls ausgebucht.
Die wirtschaftlichen Folgen für die Verlierer, also die vier als riskant eingestuften Länder, sind fatal. Dort stehen nun zahlreiche Hotels und Ferienanlagen leer. Hotelpersonal wird entlassen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Ferienunterkünfte und Restaurants geschlossen werden.
Angesichts der vielen Unsicherheiten in der Welt fragt sich natürlich mancher ängstliche Mensch, ob er überhaupt noch verreisen sollte. Doch die Wahrscheinlichkeit, im Ausland ein Opfer des Terrors zu werden, ist wesentlich geringer als ein Autounfall auf dem Weg zum Flughafen – sagt die Statistik. Für einen bekannten Berliner Autor ist Urlaub hingegen vor allem eines: Schlafen und nichts Tun. “Warum”, fragt er sich, “sollte man dazu wegfahren?”
*Henning Fülbier, Regisseur, Theaterpädagoge und Autor, war neun Jahre lang Fachberater für Deutsch an südbrasilianischen Schulen von Rio Grande do Sul und Santa Catarina und Dozent für Deutsch als Fremdsprache am IFPLA in Ivoti, RS. Heute, u. a., unser Beobachter und Kommentator in Berlin für die Radiosendung AHAI – Die Deutsche Stunde der Gemeinden – Bl. 01 und Kolumnist bei www.brasilalemanha.com.br.
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