In der Silvesternacht hatte sich in Köln auf dem Bahnhofsvorplatz eine große Menschenmenge versammelt. 1000 aggressive und betrunkene Männer, die meisten angeblich arabischer und nordafrikanischer Herkunft, bedrohten Frauen, die sich dort aufhielten, stahlen ihnen ihr Geld und ihre Handys und vergriffen sich sexuell an ihnen.
Es soll sogar zu Vergewaltigungen gekommen sein. So etwas hat es in diesem Ausmaß in Deutschland noch nicht gegeben. Die wenigen Polizisten am Rande des Geschehens waren völlig überfordert und konnten die Frauen vor der Gewalt der brutalen Männer nicht schützen.
In den folgenden Tagen gingen mehr als 500 Anzeigen bei der Polizei ein. Es stellte sich heraus, dass viele Asylanten an den Vorfällen beteiligt waren. Der Polizeipräsident von Köln wurde entlassen. Nun sollen Gesetze verschärft und kriminelle Asylbewerber künftig schneller abgeschoben werden. Doch das ist viel einfacher gesagt, als getan.
Die deutsche Bundeskanzlerin wurde noch vor wenigen Wochen für ihre offene und humane Haltung gegenüber den Millionen Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, weltweit gelobt. Doch nicht erst seit den Vorfällen von Köln wird zunehmend bezweifelt, ob die bisherige Flüchtlingspolitik richtig war und nicht dringend geändert werden müsste. Rechtsradikale und ausländerfeindliche Gruppierungen, die in jedem Flüchtling einen Kriminellen sehen, finden jedenfalls zur Zeit großen Zulauf.
In dieser aufgeheizten und emotionalisierten Atmosphäre werden zwei Dinge immer schwerer: sich einerseits für das universelle Menschenrecht auf Asyl stark zu machen, andererseits aber nüchtern, realistisch und ohne Scheuklappen über die Vorgänge in Köln zu sprechen und die Dinge beim Namen zu nennen.
*Henning Fülbier war neun Jahre lang zuständig für die Fachberatung Deutsch in brasilianischen Gymnasien von Rio Grande do Sul und Santa Catarina und ist heute unser Beobachter und Kommentator in Berlin für die Radiosendung AHAI – Die Deutsche Stunde der Gemeinden und Kolumnist bei www.brasilalemanha.com.br.
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