Die Macht des Wählers – von Eckhard Ernst Kupfer*

Dabei haben die Abgeordneten aber auch ihre menschliche Seite gezeigt und die Verfassung etwas weitläufig ausgelegt, um die scheidende Präsidentin nicht völlig aus der Politik zu verbannen.

Kaum ist jedoch der bisherige Vizepräsident als neuer Regierungschef in seinem Amt bestätigt, wird von den Anhängern der bisherigen Links-Regierung kräftig demonstriert. Das ist ihr gutes Recht, genauso wie die Bewegung “Fora Dilma” in der ersten Hälfte des Jahres die Straßen bewegte, scheint es nun die Demonstration “Fora Temer” zu werden.

Wer immer auch für oder gegen die Regierung, den Kongress oder die Politiker ist, hat aber die große Chance bei den kommenden Wahlen im Oktober seine Stimme der Partei und dem Kandidaten zu geben von dem er meint, dass er seine politische Überzeugung am besten vertritt. Danach sollte er die kommenden zwei Jahre genau verfolgen ob diese ihr Versprechen einhalten, ehe er 2018 wieder wählen darf und dann die Vertreter die ihn enttäuscht haben entsprechend abstrafen kann.

Man sollte nicht vergessen, dass in einer wirklichen Demokratie die Macht vom Volk ausgeht und dieses die Verantwortung hat die richtigen Vertreter zu wählen, damit das Land gut regiert werden kann. Insofern hat der Wähler eine enorme Verantwortung, der er sich bewusst sein und sie auch wahrnehmen sollte.


*Eckhard Ernst Kupfer
ist deutscher Journalist, Direktor des Martius-Staden-Instituts in São Paulo, Herausgeber der Jahrbücher des Instituts, Mitautor von “Fünf Jahrhunderte deutsch-brasilianische Beziehungen”, Kommentator der Radiosendung AHAI – Die deutsche Stunde der Gemeinden > Block 05 und Kolumnist bei www.brasilalemanha.com.br.
E-Mail: ekupfer@martiusstaden.org.br