Die Welt ist derzeit nicht in Ordnung – von Eckhard Ernst Kupfer

Griechenland drohte bereits vor Jahren mit dem Grexit und bekam soviel Geld wie es wollte um dies zu verhindern.

Die gute deutsche Mutter der Nation aus Berlin nimmt alle an ihre Brust, die soziale Sicherheit suchen, Millionen folgten den offenen Grenzen, es waren viele Überlebende eines wirren Krieges im Nahen Osten, Syrien ist halb Diktatur, halb zerstört.

Der Irak ist ein Chaos seit 2003 Bushs Männer einmarschierten. Afghanistan kontrolliert niemand. Selbst Bangladesh wird von radikalen Islamisten heimgesucht, die von irgendwoher genügend Geld, Waffen und Nachschub erhalten.

Europa lebt in Angst, die USA ist das schon lange gewöhnt, Psychopaten, Rassisten und Einzelgänger schlagen jederzeit überall zu. Die Grenzen werden kontrolliert wie niemals zu vor, doch die Glut der Gewalt kommt von innen. Polizei gegen Farbige, Farbige gegen die Polizei, ähnlich wie in Rio de Janeiro der Sportstadt des Jahrzehnts, doch davon wollen die Herren der Hügel nichts wissen. Sie sollten pazifiziert werden, aber dann wäre ihnen das Geschäft ausgegangen. So gibt es weiter tote Polizisten, Gangster und Unschuldige.

Der Bürgermeister ruft das öffentliche Chaos aus, die Welt der Spiele ist geschockt, die Stadt wird in eine Festung verwandelt, die fröhlichen Spiele haben ihre Leichtigkeit verloren, schwer bewaffnete Uniformierte an jeder Ecke, in der Luft und im Wasser. Wer will da noch feieren? Das wirkt ähnlich wie in der Türkei wo gerade geputscht wurde, ohne Erfolg. Wer stand dahinter? Generäle oder Erdogan selbst?

An Afrikas Kleinkrieg hat man sich gewöhnt, auch dort läuft das Volk davon, sofern es genügend Fluchtgeld bezahlen kann, Ziel ist Europa, der Kontinent ohne demografisches Wachstum. Er wird aufgemischt werden, in wenigen Generationen ist er so bunt wie die Amerikas.

In den Philippinen herrscht Ordnung, der neue Präsident rief das Volk auf alle Junkies zu liquidieren, die Polizei könne dies nicht alleine schaffen.
Die Großmächte sollten der Welt Sicherheit geben, so wie sie es lange taten, doch der USA droht Donald Trump als Präsident und Russlands Putin hält den Westen in Atem, 2014 die Krim, die Ukraine bleibt ein Pulverfass, das Baltikum hat Angst vor ihm, die NATO rüstet auf und Russland fühlt sich bedroht.

Bei all dem hatte ich einmal den Traum, wie in den 1950er Jahren Heinz Helfgen, mit dem Fahrad um die Welt zu radeln. Wie weit würde ich heute wohl kommen?


*Eckhard Ernst Kupfer
ist deutscher Journalist, Direktor des Martius-Staden-Instituts in São Paulo, Herausgeber der Jahrbücher des Instituts, Mitautor von “Fünf Jahrhunderte deutsch-brasilianische Beziehungen”, Kommentator der Radiosendung AHAI – Die deutsche Stunde der Gemeinden > Block 05 und Kolumnist bei www.brasilalemanha.com.br.
E-Mail: ekupfer@martiusstaden.org.br