Evangelischer Kirchentag in Stuttgart – von Henning Fülbier*

Er findet mit Unterbrechungen seit 1848 alle zwei Jahre statt und wird von nahezu 100.000 Menschen besucht.

Evangelische Christen aus ganz unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften finden sich hier zusammen; selbst Katholiken und Menschen, die sich keiner Religion zugehörig fühlen, nehmen an der viertägigen Veranstaltung teil. Denn der Kirchentag ist für seine Offenheit und Toleranz bekannt. Er will sich ganz bewusst nicht nur mit theologischen Fragen befassen. Im Mittelpunkt stehen die vielen aktuellen Probleme, welche die Menschen heute bewegen. Es gibt zahlreiche Informationsveranstaltungen und Diskussionsrunden z.B. zum Klimaschutz, zu den weltweiten Flüchtlingsströmen, zum fairen Welthandel oder auch zu Fragen der sexuellen Orientierung.

Bekannte Politiker, darunter die Bundeskanzlerin Angela Merkel, nutzen den Kirchentag als ein Forum, um mit den Teilnehmern, unter ihnen vielen jungen Menschen, persönlich ins Gespräch zu kommen.

Natürlich kommen auch religiöse Themen nicht zu kurz. In den täglichen Gottesdiensten, in Bibelarbeitskreisen, in geistlichen Konzerten und in einem großen Abschlussgottesdienst geht es um die Aktualität des christlichen Glaubens in einer von Konflikten geprägten Welt.

Der nächste Kirchentag im Jahr 2017 wird in Berlin und in Wittenberg stattfinden. Von Wittenberg nahm vor 500 Jahren die Reformation Martin Luthers ihren Ausgang.