AHAI Nr. 983 Kommentar Nr. 111
Liebe Hörerinnen und Hörer,
Teile von Deutschland stehen in diesen Tagen unter Wasser. Starke Regenfälle, bei denen in kurzer Zeit so viel Wasser vom Himmel fiel wie sonst in einem ganzen Monat, führten dazu, dass viele Flüsse in Bayern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt über die Ufer traten und ganze Ortschaften überschwemmten. In Passau wurde die gesamte Innenstadt vom Wasser eingeschlossen. Die Schäden an den Häusern und der Infrastruktur werden Milliarden Euros betragen.
Es ist nicht das erste Jahrhunderthochwasser, von dem wir in Deutschland betroffen sind. Schon im Sommer 2002 waren viele Orte entlang der Elbe, darunter große Teile der Dresdener Innenstadt und der Hauptbahnhof von den Wasserfluten betroffen. Viele Bundesländer haben in den vergangenen Jahren große Geldsummen in den Hochwasserschutz gesteckt: Deiche wurden erhöht, Schutzwände errichtet und Überflutungsflächen angelegt; doch konnte vieles nicht mehr rechtzeitig fertiggestellt werden.
In der deutschen Öffentlichkeit diskutieren jetzt die Experten aus Politik und Wissenschaft über die aktuelle Katastrophe. Ist sie durch Eingriffe des Menschen in Natur und Umwelt verursacht worden, oder handelt sich um eine periodische Laune der Natur, an die man sich gewöhnen und anpassen muss?
Längst unbestritten ist die Tatsache, dass die Zahl der Hitzewellen seit etwa 1960 weltweit angestiegen ist. Tatsache ist ferner, dass dadurch mehr Wasser über den Ozeanen verdunstet, das über dem Land als Starkregen niedergeht.
Die bedauerlichste Tatsache ist jedoch, dass sich die Staaten von dem langfristigen Ziel, das Klima nachhaltig zu schützen, wie 1992 noch auf dem Klimagipfel in Rio de Janeiro beschlossen wurde, längst verabschiedet haben.
Machen Sie es gut!
Ihr Henning Fülbier
Kontakt: henning@fuelbier.de