Nun also auch in Deutschland, ein Land das als sicher galt, in dem man sich frei bewegen konnte und ebenso frei seine Meinung ausdrücken. Nun wird empfohlen wachsam zu sein, den Urlaub nicht in touristischen Gebieten zu verbringen, Menschenansammlungen zu vermeiden. Terror, das gab zwar vorher schon auch in Europa, beispielsweise in Spanien die baskische Untergrundorganisation und in Deutschland die Rote Armee Fraktion „RAF“.
Doch was seit den letzten Wochen im Land wütet hat noch kein definiertes Gesicht. Woher kommen die Täter? Kamen sie als Flüchtlinge ins Land? Das Bundeskriminalamt versucht derzeit ein Täterprofil zu erstellen: es sind junge Männer zwischen 20 und 30 Jahre alt, auffallend viele haben eine psychische Erkrankung und keinen Familienanschluss oder private Probleme. Sie sind nicht unbedingt religiös, sondern beschäftigen sich mit gewaltbereiten Ideologien. Es sind Minderwertigkeitskomplexe, was diese Täter antreibt sich mit Gewalt Macht zu verschaffen, sich wichtig zu fühlen. Die Terrorgruppe „Islamistischer Staat-IS“ bietet genau diese Ideologie; die Botschaft ist einfach: „Du kannst ein Held sein mit den einfachsten Mitteln“.
Diese Mittel sind Gewalt und Terror und richten sich gegen ein allgemeines Feindbild: Den Westen, die Demokratie, den Individualismus, die Meinungsfreiheit, Bildung und Menschenrechte. Ziel des Terrors ist es Angst zu verbreiten mit Taten, die man mit Vernunft nicht nachvollziehen kann und das Gefühl geben, es kann jederzeit jeden treffen. Menschen, die zu Attentäter werden, haben nach psychologischen Kenntnissen mit ihrem Leben abgeschlossen und einen großen Hass auf ihre Umwelt. Sie rechtfertigen ihre Tat mit der IS-Ideologie, sie ist demzufolge nur Mittel zum Zweck. Dieses Täterprofil nutzt die Terrororganisation IS aus, um zu Attentaten in der westlichen Welt anzuhetzen. Nach dem jüngsten Anschlag auf Gläubige in einer französischen Kirche, bei dem ein Priester ermordet wurde, äußerte sich der Deutsche Außenminister wie folgt: „Der fanatische Hass macht jetzt noch nicht einmal Halt vor Gotteshäusern und Gläubigen. Wir werden unsere Werte, unsere Freiheit und unsere Art zu leben, nicht aufgeben.“
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und grüße Sie aus Estrela,
Ihre Anja Dullius