Eine Regierung in Brasilien, die die Staatskonten schlecht kontrolliert, zugelassen hat dass die größte und erfolgreichste Staatsgesellschaft durch Korruption nahezu zerstört wurde, ein Nachbarstaat Venezuela, der sein Volk verarmen lässt und die Demokratie mit Füßen tritt. Ein angeblich freies Nordamerika, das schon vierzehn jahrelang Gefangene ohne Verurteilung in einem Hochsicherheitstrakt in Guantanamo festhält und foltert. Ein Europa, das erst teilnahmslos zugeschaut hat wie ganze Staaten in Afrika zerbröckeln, wie Bürgerkriege in Libyen, Syrien, dem Irak und Afghanistan ganze Völker bedrohen und vernichten und dann völlig überrascht und überfordert zusieht, wie es von Hunderttausenden von Flüchtlingen überrannt wird.
Ja was ist das für eine Welt, die Unmengen Geld aufbringt um Luxus aufzubauen, für Milliarden Sportveranstaltungen zu organisieren die gerade einige Wochen andauern, in der auf der einen Seite Reiche Geld verpulvern und nicht wissen wohin mit ihrem Vermögen und auf der anderen Seite Milliarden Menschen ums überleben kämpfen?
Man fragt sich weiter, war das immer schon so, dass der Mensch sein Leben nur als Spiel betrachtet? Auf der einen Seite nichts unversucht lässt um zu möglichst viel Vermögen zu kommen, den verrücktesten Luxus auf zu bauen, um dann mit der größten Hingabe dies alles wieder zu zerstören.
Ist diese Welt nicht irgendwie irrsinnig, unlogisch und nicht zu verstehen? Oder war das schon immer so und wir sind nur mittlerweile totale Opfer der Medien geworden, die im Sekunden Takt mit Hochgenuss das schlimmste und extremste Verbrechen oder sonst ein Geschehnis zur Nachrichtenshow verwandeln und uns dieses mehrmals täglich um die Ohren schlagen, bis wir es verinnerlicht haben und wirklich daran glauben, ja diese Welt sei böse von Jugend auf?
*Eckhard Ernst Kupfer ist der Direktor des Martius-Staden-Instituts in São Paulo und Kommentator bei der wöchentlichen Radiosendung AHAI – Die deutsche Stunde der Gemeinden in Rio Grande do Sul, Santa Catarina und Paraná.